Intern: Entwurf Artikel GIS BUSINESS

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Diese Wiki-Seite ist noch unveröffentlicht und dient der Erstellung des Artikel über die OSGeo für die GIS BUSINESS. Die Redaktion würde den Artikel gerne spätestens Ende Juli haben. Korrekturen und Einfügen von Inhalt ausgesprochen erwünscht. Als Autoren würden dann unter der Publikation stehen (da wo noch nichts in Klammern steht bitte einfügen, da ich nicht genau weiss, mit welcher Bezeichnung Ihr unter dem Artikel stehen möchtet):

  • Kai Behncke (Institut für Geoinformatik und Fernerkundung, Universität Osnabrück)
  • Torsten Brassat (Mitglied im Promotion and Visibility Committee der OSGeo)
  • Arnulf Christl (OSGeo)
  • Dr. Georg Lösel ()
  • Dr. Ulrich Michel (Institut für Geoinformatik und Fernerkundung, Universität Osnabrück)
  • Christian Plass (Institut für Geoinformatik und Fernerkundung, Universität Osnabrück)


Die Open Source Geospatial Foundation

Die Open Source Geospatial Foundation (OSGeo) wurde im Februar 2006 als Non-Profit-Organisation in Chicago (USA) gegründet, um Freie und Open Source GIS Software zu fördern und zu unterstützen. Die Institution bietet organisatorische und rechtliche Unterstützung sowie finanzielle Unterstützung z.B. durch die Bereitstellung von Infrastruktur, Webseite, Kommunikationsmedien, etc. Die OSGeo is Beratungsstelle für Open Source GIS Entwicklungsprojekte, so z.B. bei Lizenzierungsfragen und Steuerungsformen und Gremien. Des weiteren bietet die OSGeo eine zentrale Anlaufstelle sowohl für die öffentliche Hand als auch für die freie Wirtschaft.

Abbildung 1: Logo der OSGeo

Logo der OSGeo

Schwerpunkte und Ziele der OSGeo

Als wichtiges Ziel wird die Förderung von Kooperationen mit Universitäten und Bildungseinrichtungen angesehen, um die Nutzung von Freien/Open Source GIS-Produkten zu unterstützen. Diesbezüglich vermittelt die OSGeo Ausbildungsmaterialien und didaktische Unterstützung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Förderung der freien Verfügbarkeit von Geodaten. In diversen Ländern ist es nach wie vor ein schwieriges Unterfangen Geodaten zu erhalten. Eine hohe Anzahl von Geodaten werden in der öffentlichen Verwaltung produziert und sollten damit als ein öffentliches Gut gelten. Dieses Gut in Wert zu setzen, nutzbar zu machen und zu fördern ist eine langfristige und nachhaltige Aufgabe, welche sich die OSGeo gesetzt hat.

Zu den weiteren Zielen der OSGeo gehört die Implementierung von OGC-Standards in Freien/Open Source GIS-Projekten, um die Interoperabilität zu fördern.

Softwareprodukte unter der Schirmherrschaft der OSGeo

Unter der Schirmherrschaft der OSGeo wurden momentan (Stand Juli 2007) zwölf Softwareprodukte aufgenommen. Diese Softwareprodukte durchlaufen zuvor einen Inkubationsprozess. Hier wird durch ein Komitee von Seiten der OSGeo verschiedene Aspekte geprüft, ob das jeweilige Projekt beispielsweise über einen Bug-Tracker, eine Mailing-Liste oder den Einsatz eines SVN's verfügt. Nach der Erfüllung aller Forderungen wird es zu einem OSGeo-Projekt graduiert. Folgende Projekte durchlaufen gerade den Inkubationsprozess oder wurden bereits graduiert:

  • Webmapping-Bereich: Mapbender, MapGuide Open Source, MapServer und Open Layers
  • Desktop-Applikationen: GRASS, OSSIM und Quantum GIS
  • Geo-Bibliotheken: Feature Data Objects (FDO), GDAL/OGR und GeoTools
  • Metadatenkatalog: GeoNetwork opensource

Struktur und Verwaltung der OSGeo

Formaljuristisch ist die OSGeo eine Non-Profit-Organisation, die mittlerweile aus 59 Satzungsmitgliedern, den sog. „Charter Members“ und 9 Direktoren (Direktorium) besteht. Alle offiziellen Projekte und Dokumente müssen vom Direktorium abgenommen werden, bevor sie offiziellen Status erreichen. Das Direktorium ist offiziell für alle Belange der Organisation verantwortlich und leitet die Geschäfte. Offizieller „Executive Director“ ist Tyler Mitchell, seines Zeichens beispielsweise bekannt als Autor des Buches „Web Mapping Illustrated“. Dieser wurde vom Direktorium ernannt und ist letztlich deren „ausführendes Organ“. Der Posten des ausführenden Direktors ist die einzige Position in der OSGeo, welche nicht ehrenamtlich betreut wird, da hinter dieser Stelle eine permanente besondere Verbindlichkeit stehen muss. Hier werden beispielsweise Gespräche mit Sponsoren geführt und administrative/formelle Tagesaufgaben bearbeitet. Das Budget der OSGeo rekrutiert sich aus Sponsorengeldern. Hauptsponsor ist zur Zeit die Firma „Autodesk“.

Die 9 Direktoren der OSGeo werden von den Satzungsmitgliedern gewählt. Die ersten 20 dieser Satzungsmitglieder wurden auf einem Initialisierungstreffen der OSGeo Anfang des Jahres 2006 ernannt; diese Personen haben zunächst weitere 25 Vertreter dazu gewählt. Im Juni 2007 wurde die Anzahl der Satzungsmitglieder um 15 Personen aufgestockt. Diese insgesamt 59 Personen stammen hauptsächlich aus Wirtschaft und Universitäten und sind in der Regel zugleich Mitglieder von den weiter unten genannten Komitees bzw. der nationalen Niederlassungen. Unter ihnen sind beispielsweise Entwickler des MapServers wie Steve Lime oder Daniel Morissette oder auch Frank Warmerdam, bekannt als Softwareentwickler von GDAL/OGR. Die OSGeo ist keineswegs auf die USA begrenzt sondern hat den Anspruch als globale Institution tätig zu werden. Nationale Verbände existieren bereits in Kanada, China, Indien und Japan. In Australien, Frankreich, Italien, Brasilien und Deutschland sind weitere nationale Niederlassungen (sogenannte „Local Chapters“) geplant.

Abbildung 2: Organigramm der OSGeo

Organigramm OSGeo

Im Augenblick wird die Liste der Satzungsmitglieder von Vertretern aus Nordamerika dominiert. Die einzigen Mitglieder aus Deutschland stellen Markus Neteler (GRASS-GIS), Arnulf Christl (WhereGroup GmbH & Co. KG) bzw. Dr. Jan-Oliver Wagner (Intevation GmbH) dar. Erstgenannte gehören auch gleichzeitig dem Direktorium der OSGeo an.

Einfluss auf und Mitgestaltung in der OSGeo

Wichtig ist zu betonen: Auch wenn die Konstellation eines ausführenden Direktors, von neun Direktoren und 59 Satzungsmitgliedern eine gewisse Hierarchie suggeriert, so ist dieses Konstrukt eher als Formalie zu sehen. Der Haupteinfluss der OSGeo wird von seinen mehreren tausend Mitgliedern ausgeübt. Sie sind die Personen, welche letztlich die Ziele und Belange der OSGeo definieren. Jeder Einzelne kann Mitglied werden, unabhängig davon ob Anwender, Entwickler oder Interessierter. Mitglied wird man schon ganz unformell dadurch, dass man z.B. im WIKI der OSGeo editiert, eine Mail über eine Mailingliste der OSGeo sendet oder aber sich in einem der verschiedenen Komitees einbringt. Der Einfluss einer Person, welche nicht zu den sog. „Charter Members“ gehört, kann je nach individuellem Einsatz ungleich höher sein. Der Mitgliedsstatus ist ausschließlich Personen vorbehalten. Als Firma bzw. Körperschaft ist eine Mitgliedschaft in der OSGeo nicht möglich.

Die OSGeo ist eine so genannte „Do-acracy“. Dieser Begriff entlehnt sich dem Wort "Demokratie" und ersetzt das "Volk" durch "etwas tun"; das Handeln eines jeden Einzelnen ist ausschlaggebend und verantwortlich für Einfluss und Erfolg der OSGeo, in diesem Sinne ist die Beteiligung von (Neu)Interessierten ausdrücklich erwünscht. Die OSGeo „gehört“ niemanden, sie ist letztlich als gut strukturiertes Netzwerk mit formaler Regelung zu betrachten, in welchem Mitglieder - je nach subjektiver Themenvorliebe - einen wertvollen Beitrag leisten können.

Komitees der OSGeo

Die Komitees sind ein Teil der offiziellen Struktur der OSGeo. In der OSGeo gibt es 9 Komitees:

  • 1.Konferenz-Komitee

Zuständig für die Ausrichtung der jährlichen OSGeo Konferenz FOSS4G, die vom 24.-27. September 2007 in Victoria (Kanada) mit >500 Teilnehmern durchgeführt wird.

  • 2.System Administration Komitee (SAC)

Verwaltet die für die Struktur der OSGeo relevanten Softwaresysteme (z.B. Server, Mailinglisten)

  • 3. Komitee für Bildung

Ausbau von Kooperationen mit Universitäten und Bildungseinrichtungen, um die Nutzung von Freien und Open Source GIS Produkten zu unterstützen. Unterstützend bekommen die Einrichtungen Bildungsmaterialien von der OSGeo

  • 4. Komitee für öffentliche Geodaten

Förderung der Nutzung freier Geodaten.

  • 5. Komitee für Öffentlichkeitsarbeit

Verbreitet die Ziele und Projekte der OSGeo durch Pressemeldungen, Flyer und Messeauftritte. Weiterhin kümmert es sich um das Corporate Design und Merchandising Artikel der OSGeo

  • 6. Inkubationskomitee

Hier wird darauf geachtet, dass der Quellcode von Projekten, welche von der OSGeo betreut werden, lizenzrechtlich eindeutig und unbedenklich ist.

  • 7. Komitee für Fundraising

Zuständig für die Beschaffung von Sponsorengelder

  • 8. Website-Komitee

Zuständig für die Gestaltung und Inhalte der offiziellen Website der OSGeo

  • 9. Gremium der Direktoren

Zuständig für formelle Regularien (z.B. Wahlgänge), erstellt auch Zeitpläne für die Ziele der OSGeo.

Die Vorsitzenden der Komitees werden von den Mitgliedern der jeweiligen Komitees gewählt und formell vom Direktorium ernannt. Diese erhalten zugleich eine formelle Ernennung zum sog. „Officer“ und haben die Aufgabe über die Arbeit der Komitees zu berichten. Den Status eines „Officers“ erhalten auch gewählte Vertreter der nationalen Niederlassungen sowie von bestimmten OSGeo-Softwareprojekten. Letztlich haben die „Officers“ eher eine formelle, repräsentative Funktion.

Deutschsprachiges Local Chapter

Im Deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) ist ein formelles „Local Chapter“ in der Entstehungsphase. Auf der FOSSGIS-Konferenz 2007 im März in Berlin gab es diesbezüglich ein offizielles, gut besuchtes Interessententreffen. Die GRASS Anwender-Vereinigung (GAV e.V.) hat sich bereit erklärt als juristische Körperschaft ein Teil der hiesigen OSGeo zu sein. Als Ziele der lokal entstehenden OSGeo haben sich die folgenden herauskristallisiert:

  • Förderung der OSGeo Foundation durch Präsentationen, Informationsveranstaltungen und Messestände (z.B. FOSSGIS, LinuxTag, AGIT und Intergeo)
  • Förderung von offenen Standards und freien Zugang zu räumlichen Daten im deutschsprachigen Umfeld
  • Training, Support und Entwicklung von E-Learning Inhalten in deutscher Sprache
  • Erstellung von regionalisierten Software-Paketen
  • Lösungen im deutschsprachigen Raum bewerben
  • Bereitstellung eines Netzwerkes für die Mitglieder, ggf. mit Job-Börse
  • Kontaktstelle für neue Mitglieder und Sponsoren
  • Übersetzung von Dokumenten, Inhalten, Webseiten und Lokalisierung von Software (Anpassung an örtliche Besonderheiten)
  • Organisation der jährlichen deutschsprachigen Konferenz FOSSGIS
  • Führung eines Regionalbüros mit Konto, Telefon und Ansprechpartner

Als besonders wichtiges Ziel wurde die Anwendung von Open Source/Freier GIS-Software an Universitäten genannt.

Internetadressen der OSGeo

Die offizielle Homepage der OSGeo lautet: http://www.osgeo.org Getreu der Philosophie einer „Do-acracy“ wird über das OSGeo-WIKI allen Interessierten auch Schreibrecht gewährt, die URL für das WIKI lautet: http://wiki.osgeo.org Das Wiki für die entstehende deutschsprachige Niederlassung befindet sich unter: http://wiki.osgeo.org/index.php/Deutsch.

Zusammenfassung

Zusammen gefasst kann die OSGeo als Institution bezeichnet werden, welche sich für die Förderung und Verbreitung von Open Sourc/Freier GIS Software bzw. Geodaten einsetzt, und somit für einen umfassenden gesellschaftlichen Nutzen sorgt. Mitstreiter/Mitstreiterinnen sind ausdrücklich willkommen mitzumachen!